IG Metall Bildungszentrum

IG Metall, Bildungszentrum Berlin, Wettbewerb, 2022

Ein Ehrenhof dem Gemeinsamen Handeln!
Schloss Pichelsdorf war nie ein Schloss. Der Garten der 1873 von Julius Busse errichteten Villa war auch kein Schlossgarten. Trotzdem wurden Villa und Garten vom Volksmund so genannt. Architektur und Garten waren nicht der Grund für die Beobachtungen des Volkes. Es lag am Ort. Der Sack, also die Landzunge zwischen der scharfen Lanke und dem Gemünde, der Einfahrt zum Havel-Kanal, ist ein Ort, der Architektur, wenn sie sich auf die Umgebung einlässt, zu etwas Besonderem erhebt. Durch die dreiseitige Umgebung von Wasser, durch seine leichte Erhebung und durch seinen natürlichen Bewuchs. Umso schöner fühlt es sich an, wenn dieser Ort nicht einem wohlhabenden Bürger, sondern einer Gemeinschaft zur Verfügung steht. Ort und Gemeinschaft bilden die Grundlage für den vorliegenden Entwurf.
Einige Kilometer weiter südlich stehen die Vorbilder, die 1873 für Julius Busse und seinen Architekten Pate standen. Schloss Glienicke und Glienicker Park 1825 von Schinkel umgebaut. Das Marmorpalais am Heiligen See oder Schloss Babelsberg sind Architekturen, die das Zusammenspiel von Topographie und Wasser für sich interpretieren.
Durch die Betrachtung des Ortes bringt er Dinge zusammen, die vordergründig nicht zueinander passen, sich aber zu einem interessanten Gegensatzpaar vereinen. Architektonische Stilmittel, die in der Renaissance und Barockzeit entwickelt wurden und nur Monarchen vorbehalten waren treffen auf eine erhabene Errungenschaft einer freiheitlichen, demokratischen Grundordnung: Das Recht auf Zusammenschluss in Gewerkschaften.

Projektteam

Sergey Kolesov
Jan Malecek
Laura Roi

Visualisierungen: Philip Dörge

Schloss Pichelsdorf
1898
Ausblick aus Jugend- Erholungs- und Bildungsheim der IG Metall
1968

Ehrenhof

Belvedere

Landschaftsgarten